История Германии

История Германии

Kapitel 1: Von der rцmisch-germanischen Zeit bis zur Teilung des

Franreiches 843/870

2 Germanen

Die Bezeichnung Germanen wird auf eine Vielzahl von Vцlkern und Stдmmen in

Nord- und Mitteleuropa, die der sogenannten indo-germanischen Sprachfamilie

angehцren, anwendet. Der Name, dessen Bedeutung unklar ist, wurde

ursprьnglich von den Kelten fьr benachbarte nichtkeltische Stдmme

gebraucht.

Im sьdlichen Teil Skandinaviens bildete sich seit Beginn der Bronzezeit (2

Jahrtausend v.Chr) ein zusammenhдngender Kulturkreis, der sich (wegen der

Klimaverschlechterung) nach Westen bis in die Niederlande und nach Osten

ausbreitete.

Schon frьh (etwa 2 Jahrtausend v.Chr) gab es Siedlungsverbдnde, die sich

durch gemeinsame Sprache, Abstammung (= происхождение), Kцnigssippe (род),

Gцtterverehrung (поклоняться), Sitten (обычай), und Traditionen einander

zugehцrig und von ihren Nachbarn unterschieden fьhlen.

Die Geschichtswissenschaft hat die Germanen in die Grossgruppen der West-,

Ost- und Nordgermanen eingeteilt. Westgermanen nennt man alle jene

Vцlkerschaften, die in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung

zwischen Rhein und Elbe, zwischen Nordseekьste und Donau wohnten. Sie sind

wieder nach ihren Siedlungsgebieten eingeteilt worden in die a) Rhein-Weser-

Germanen (Bataver, Ubier, Tenkterer, Brukterer -> 3. Jahrhundert haben die

Franken gebildet), b) die Nordsee-Germanen (Angeln, Friesen, Sachsen -> 5.

Jahrhundert haben Britannien erobert), c) die Elb-Germanen (Cherusker-

>Sachsen, Chatten->Hessen, Markomannen->Thuringer, Sweben->Alemannen,

Semnonen). Zu den Ostgermanen gehцrten u.a. die Goten deren Urheimat

Skandinavien war, Burgunder und Vandalen. Nordgermanen sind im wesentlichen

die in Skandinavien und Dдnemark gebliebenen Vцlker, von denen einige erst

Jahrhunderte spдter als Normannen oder Wikinger im mitteleuropдischen Raum

auftauchten.

Die gesellschaftliche Gliederung der Germanen lдsst als Grundprinzip eine

starke patriarchalische Autoritдt erkennen. Viele Stдmme hatten Kцnige, die

die mit dem Gцtterkultzusammenhдngenden Aufgaben zu erfьllen hatten.

3 Germanen und Rцmisches Reich

Schon 113 v.Chr. waren aus ihrer Heimat Jьtland (полуостров в Дании и ФРГ)

vertriebenen (изгнанные) Kimbern, Teutonen und andere Gruppen in das Gebiet

des Rцmischen Reiches eingedrungen, das damals bis in die sьdlichen Alpen

reichte, und hatten rцmische Heere besiegt. Um 71 v. Chr ьberschritt der

schwebische Heerkцnig Ariovist mit zahlreichen Gefolgsleuten aus

verschiedenen Stдmmen den Oberrhein; sie siedelten sich westlich des

Oberrheins an, bis Cдsar sie nach seinem Sieg ьber Arovist wieder

zurьckdrдngte. Bald gab es jedoch Bьndnisse zwischen Rom und

Germanenfьrsten. Im rцmischen Germanien, das um 90 Provinzen

(Hauptstadt=Mogontiacum) geteilt wurde, entwickelte sich ein blьhendes

Stдdtewesen; rцmischen Techniken wie die Ziegel- (кирпич), Keramik- und

Glasherstellung wurden ьbernommen, wobei die einheimischen Baumeister und

Handwerker am rцmischen Vorbild orientierte, aber durchaus eigenstдndige

Kulturformen schuffen. Auch wurde ein weitrдumiges Strassennetz ausgebaut.

4 Arminius

Gebohren im Jahre 18 v.Chr als Sohn des Cherusfьrster Segimer, kam Arminius

zusammen mit seinem Bruder Flavus als Kind zur militдrischen Ausbildung

nach Rom. In den Germanienfeldzьgen (поход) des Tiberius befehligte er 4-6

n.Chr die germanischen Hilfsgruppen, wofьr er mit dem rцmischen Bьrgerrecht

ausgezeichnet wurde. Nach der Rьckkehr zu seinem Stamm stellte er sich

jedoch an die Spitze einer Verschwцrung (заговор) gegen den rцmischen

Statthalter Publius Quanctilius Varus, der das rцmische Verwaltungs-,

Steuer- und Rechtssystem im rechtsrheinischen Germanien einzufьhren

versuchte. Obwohl Varus von dem romfreundlichen Cherusker Segestes gewarnt

wurde, liess er sich im Herbst des Jahres 9 im Teutoburger Wald mit drei

Legionen in einer Hinterhalt locken (попадать в засаду) und verlor sein

ganzes Heer (etwa 20 000 Mann); er selbst beging (находиться) – nicht zuletzt wegen der warmen Quellen, - mit

prachtvollen Bauten ausstatten, zur Kaiserpfalz ausbauen liess. Die nach

dem Vorbild byzantischer Zentralbauten gestaltete achteckige Pfalzkapelle

mit dem aus Marmorplatten bestehenden Tronsitz des Kaisers im Obergeschoss

bildet noch heute den Mittelpunkt des Aachener Mьnsters. Das benachbarte

Rathaus steht auf dem Fundament der alten frдnkischen Kцnigshalle.

1.22. Lehnswesen (=Besitztum, das ein Lehnsherr einem Vasallen verliehen

hat) und Grundherrschaft

Der mittelalterliche Staat war ein “Personenverband“, er beruhte

(основываться) auf dem persцnlichen Verhдltnis zwischen dem Herrscher und

dem von ihm in unterschiedlicher Weise und vielfachen Abstufungen

abhдngigen Volk Im Frдnkischen Reich war der mдchtigste – der Kцnig. Neben

ihm gab es eine dьnne Fьhrungsschicht von Grundherren; auch die stark

aristokratisch geprдgte Kirche besass viele Lдndereien.

Der Grossgrundbesitz von Kцnig, Adel und Kirche war grundherrschaftlich

organisiert. Kennzeichnend fьr die Grundherrschaft waren die sogenannten

Fronhofsverbдnde. Sie bestanden aus einem vom Grundherrn betriebenen

zentralen Fronhof und von Unfreien verschiedenster Abstufung selbstдndig

bewirtschafteten Bauerngьtern. Diese Unfreien, die man Grundholde nennt,

waren dem Grundherrn zu Abgaben und Arbeitsleistungen (Fronen) verpflichtet

und unterstanden seiner Gerichtsbarkeit. So entstand das Lehnwesen aus der

Verschmelzung von Landleihe und persцnlicher Treue und Gefolgschaft, der

sogenannten Vasalliditдt. Der Lehnvertrag wurde auf Gegenseitigkeit

abgeschlossen, meist symbolisch dadurch, dass der Lehnsmann seine Hдnde in

die des Lehnsherrn legte. Der Lehnsmann verpflichtete sich zu Dienst und

Treue, der Lehnsherr ьbergab das Lehen und versprach Schutz und Treue. Der

Lehnvertrag endete erst mit dem Tod eines der Partner, doch auch Untreue

des einen entband den anderen seiner Treuepflicht.

Die Grossen des Reiches standen damit als kцnigliche Vasallen in einem

Abhдngigkeitsverhдltnis zum Herrscher, aber sie waren auch einerseits als

Amtstrдger, als Grafen, als Markgrafen, als Pfalzgrafen und Kцnigsboten

(курьер), andererseits als Besitzer eigener Grundherrschaften mit grossen

Machtfьlle ausgestattet. Sie selbst konnten sich durch Vergabe von Land,

Rechten und Дmtern Untervasallen schaffen und damit einen eigenen

Machtapparat aufbauen. So setzte sich trotz der Bindung des Lehens an die

persцnlichen Elemente Treue und Vasallitдt seit dem 9. Jahrhundert die

faktische Erblichkeit (наследственность) der Lehen durch. Wegen der

zentralen Rolle von Grundherrschaft und Lehenswesen hat man der

Gesellschaftsform des Mittelalters den Namen “Feudalismus“ gegeben.

1.23. Reichsteilungen 843/870

Die frдnkische Tradition der Herrschaftsteilung kam beim Tode Karls des

Grossen 814 nicht zur Geltung und schien mit der sogenannten Ordinato

Imperii (Reichsordnung) Ludwigs des Frommen von 817 vollends dem Gedanken

der Reichseinheit zu weichen, aber der Kaiser selbst lцste mit der Дnderung

der Nachfolgregelung zugunsten jьngsten Sohnes Karl des Kahlen

Sreitigkeiten aus, die schliesslich doch zur Teilung des Reiches fьhrten.

Nach dem Tod des Vaters 840 verbьndeten sich Ludwig der Deutsche und Karl

der Kahle gegen den kaiserliche Rechte beanspruchenden (претендующий)

Lothar I. Der Bruderkrieg wurde 843 mit dem Teilungsvertrag beigelegt

(улажена). Lothar I erhielt Italien, Karl der Kahle behielt den westlichen,

Ludwig der Deutsche – den цstlichen Teil. Die Reichseinheit blieb nominell

gewahrt. Die beabsichtigte Vereinigung von West- und Ostfrдnkischem Reich

gelang nur 885 unter Kaiser Karl III dem Dicken, einem Sohn Ludwigs des

Deutschen. Die in den Vertrдgen von Verdun und Ribemont (880) nach Westen

verschobene Grenze zwischen Teilreichen blieb ьber das Mittelalter hinaus

im wesentlichen bestehen.

|Daten |Ereignisse |

|113-101 |Kдmpe der Rцmer mit Kimbern und Teutonen |

|v.Chr. | |

|58 v.Chr. |Sieg Cйsars ьber Sweben Ariovist bei Mьlhausen |

|12-9 v.Chr. |Germanenkriege des Drusus |

|4-6 n.Chr |Germanenkriege des Tiberius |

|9 n.Chr. |Schlacht im Teutoburger Wald |

|69-70 |Aufstand des Batavers Civilis |

|Ab 90 |Bau des Limes |

|98 |Tacius’ “Germania“ |

|166-180 |Markomannenkriege Mark Aurels |

|375 |Hunneneinbruch (Zerstцrung des Gotenreiches) ( |

|410 |Plьnderung Roms durch die Westgoten ( |

|419-711 |Westgotenreich (bis 507 um Toulouse, dann in Spanien) |

|429-534 |Vandalenreich in Nordafrika |

|443-534 |Burgunderreich in den Westalpen |

|453 |Tod Attilas |

|455 |Plьnderung Roms durch die Vandalen |

|476 |Absetzung des letzten westrцmischen Kaisers durch den Skiren Odoaker |

|482-511 |Chlodwig Kцnig der Franken |

|486 |Sieg Chlodwigs ьber den rцmischen Statthalter Syagrius |

|493-526 |Theodorich der Grosse Ostgotenkцnig in Italien |

|496 |Taufe Chlodwigs |

|507 |Verdrдngung der Westgoten aus Gallien durch Chlodwing ( |

|531 |Vernichtung des Thьringerreiches durch die Franken |

|534 |Vernichtung des Burgunderreiches durch die Franken |

|534 |Vernichtung des Vandalenreiches durch Byzanz ( |

|535-553 |Ostgotenkriege Kaiser Justians des Grossen |

|568-774 |Langobardenreich in Italien |

|687 |Sieg Pippins des Mittleren bei Tertry |

|711 |Vernichtung des Westgotenreiches durch die Araber ( |

|741-768 |Pippin der Jьngere |

|754 |Pippinische Schenkung |

|5. Juni 754 |Mдrtyrertod des Bonifatius |

|768-814 |Karl der Grosse |

|772-804 |Sachsenkriege |

|774 |Vernichtung des Langobardenreiches durch Karl den Grossen |

|25. Dez 800 |Kaiserkrцnung Karls des Grossen |

|843/870/880 |Teilungsvertrдge von Verdun/Meersen/Ribemont |

|843-876 |Ludwig der Deutsche ostfrдnkischer Kцnig |

|900-911 |Ludwig das Kind (letzter ostfrдnkischer Karolinger) |



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